Krankengymnastik
Die Krankengymnastik umfasst verschiedene aktive und passive Übungen mit und ohne Geräte mit dem Ziel die Koordination und Beweglichkeit ihres Hundes zu stärken, die Muskulatur aufzubauen und die Gewebeelastizität zu erhöhen. Dabei werden die Übungen jeweils individuell auf ihren Hund und sein aktuelles Problem abgestimmt. Um einen schnellen Therapieerfolg zu erzielen zeige ich Ihnen gerne einige Übungen, die sie mit ihrem Hund regelmäßig zu Hause durchführen können.
Übungen im Parcours
Bei den Parcoursübungen werden Hindernisse aufgebaut, die der Hund langsam und bewusst überwinden oder umrunden soll. Durch das langsame Arbeiten auf dem Parcours werden die Koordination und die Muskelarbeit gefördert. Die verschiedenen Bewegungsabläufe werden trainiert und bleiben dadurch besser im Gedächtnis. Schonhaltungen kann mit diesen Übungen entgegengewirkt werden, was sich positiv auf die Gelenkmobilität auswirkt. Verschiedene Schwierigkeitsgrade können mit unterschiedlichen Hindernissen und durch Variationen bei den Farben und Materialien geschaffen werden.
Unterschiedliche Untergründe wie Steinboden, Holzboden oder Rasen verändern den Schwierigkeitsgrad zusätzlich. Um im Training kontinuierliche Fortschritte zu erzielen, ist es wichtig, dass sich der Hund die Hindernisse zuerst in einem leichten Schwierigkeitsgrad korrekt erarbeitet.
Aktive Bewegungsübungen
Aktive Bewegungsübungen sind Übungen, bei denen der Hund selbstständig aktive Muskelarbeit leisten muss. Diese Form des Trainings ist sehr vielfältig und kann mit einfachen Hilfsmitteln variabel gestaltet werden. Ziel der aktiven Bewegungsübungen ist unter anderem die Schulung der Koordination, des Muskelaufbaus und des Erhalts von Knochen- und Gelenkgewebe. Eine wichtige und nicht zu unterschätzende Wirkung der aktiven Bewegungsübungen ist auch die Erfahrung des Hundes, keine bewegungsinduzierten Schmerzen (mehr) zu haben.
Aktive Bewegungsübungen können regelmäßig in mehreren kurzen Einheiten durchgeführt werden, wobei sich die Häufigkeit und Dauer der Trainingseinheiten nach der Kondition und psychischen Verfassung ihres Hundes richtet.
Propriozeptives Training
Kommt es nach Operationen oder Verletzungen zur Ruhigstellung von Gliedmaßen, dann verschlechtert sich die Wahrnehmung der Propriozeptoren, den Rezeptoren der Tiefensensibilität. Mittels des propriozeptiven Trainings wird die Wahrnehmungsfähigkeit dieser Rezeptoren verbessert und so die Wiederherstellung des physiologischen Bewegungsablaufs unterstützt. Durch das Trainieren einer präziseren Muskelkontraktion wird auch die Gelenkstabilität gestärkt. Gleichzeitig unterstützt das propriozeptive Training den Muskelaufbau.
Propriozeptives Training besteht darin, sich auf Hilfsmitteln und Geräten auszubalancieren und das Gleichgewicht zu halten. Propriozeptive Übungen können mehrmals täglich in kleineren, für den Patienten gut zu absolvierenden Einheiten durchgeführt werden.