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Kinesiologisches Taping

 

Kinesiologisches Taping – Was ist das?

Das kinesiologisches Taping ist eine Behandlungsform aus der Humanmedizin, die immer häufiger auch in der Tierphysiotherapie ihre Anwendung findet. Sie wurde in den 1970ger Jahren von dem japanischen Chiropraktiker Dr. Kenzo Kase mit dem Ziel entwickelt den Effekt und die Wirkdauer seiner Behandlungen zu verlängern.

Kinesiologische Tapes für Tiere bestehen wie die Tapes für Menschen aus einem mit Elastanfasern durchzogenem Baumwollgewebe. Das Tape ist in der Längsrichtung stark dehnbar, in der Querrichtung dagegen nicht. Die Rückseite ist mit einem luft- und wasserdurchlässigen Kleber beschichtet. Anders als bei den handelsüblichen Pflastern ist ein mehrtägiges Tragen der Tapes ermöglicht und sogar erwünscht, ohne dass es zu den typischen Hautveränderungen normaler Pflastern kommt.

 

Wie wirkt Kinesiologisches Taping?

Kinesiolologisches Taping wirkt durch den sogenannten Anhebe-Effekt. Dadurch, dass das Tape mit einem gewissen Zug auf das Fell (und dem darunterliegenden Gewebe) aufgebracht wird, zieht sich die Haut leicht zusammen und hebt sich mit den darunterliegenden Gewebeschichten leicht an. Zu erkennen ist dies an den leichten Wellen, die sich dadurch im Tape bilden. Durch das Anheben der Haut entsteht Platz im darunterliegenden Gewebe. Dies hat verschiedene Effekte:

  • die Gefäße können sich weiten
  • Blut und Lymphflüssigkeit können besser fließen
  • Verbesserte Durchblutung und dadurch eine erhöhte Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff, Nähr- und Mineralstoffen
  • verbesserter Abtransport von Stoffwechselprodukten

 

Wie wird das Tape am Tier angewendet?

Das Kinesiologische Taping entfaltet seine Wirkung am besten in Kombination mit physiotherapeutischen Anwendungen.

Wichtig ist ein sauberes und trockenes Fell, da das Tape sonst nicht gut klebt. Von der Felllänger her eignen sich kurzhaarige Hunde besonders gut. Bei Hunden mit längerem oder lockigen Fell muss dieses ggf. auf eine Länge von ca. einem cm geschoren oder zumindest gekürzt werden. Je nach Therapieziel wird das Tape mit oder ohne Spannung auf das Hundefell aufgeklebt. Das Tape sollte möglichst für einige Tage dranbleiben und dann vorsichtig entfernt werden. 

Aufgrund des Fells unserer Tiere kleben die Tapes aus dem Humanbereich nicht sonderlich gut. Deshalb gibt es spezielle Tapes mit einem geeigneteren Kleber, der eine gute Haftung an Fell gewährleistet.

 

Darf jeder Hund getaped werden?

Wie bei allen Therapieformen gibt es auch beim Taping Indikationen und Kontraindikation.

Bei den folgenden Indikationen kann Kinesiologisches Taping hilfreich sein:

  • Muskuläre und fasziale Probleme
  • Schwellungen und Hämatome
  • Gelenkinstabilitäten und Arthrosen
  • Narbengewebe
  • Sehnenschäden
  • Stauchungen und Zerrungen der Extremitäten
  • Schmerzen
  • Störungen der Propriozeption
  • u.a.

 

 

Bei den folgenden Erkrankungen ist das Kinesiologische Taping kontraindiziert:

  • Trächtigkeit (hier nur Taping der Gliedmaßen erlaubt)
  • Infektionen
  • Fieber
  • Offene Wunden
  • Hauterkrankungen
  • Bösartige Tumore

 

 

Quelle: Kinesiologisches Taping für Hunde, Katja Bredlau-Morich, KynosVerlag

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